Sozialzentrum Voitsberg

Alltagsbegleiter der ersten Stunde im Ruhestand

Nach sieben Jahren unermüdlichen Engagements beendet Heinz Reiser, einer der ersten Alltagsbegleiter überhaupt, seinen Dienst im Sozialzentrum Voitsberg. Sein Abschied markiert nicht nur das Ende einer persönlichen Ära, sondern wirft auch Licht auf die Entwicklung und Bedeutung der Alltagsbegleitung als Teil des sozialen Gefüges in der Region.

Christine Schwar, Sozialzentrumsleiterin Voitsberg, erinnert sich: „Die Träger der Hauskrankenpflege bemerkten schon vor Jahren einen Bedarf an mehrstündiger Betreuung für pflegebedürftige Menschen, jedoch fehlte es an entsprechenden Angeboten. 2017 führte die damalige Bundesregierung die ‚Aktion 20.000‘ ein – mit dem Ziel, ältere Langzeitarbeitslose wieder in Beschäftigung zu bringen. Daraufhin wurde auf Bundesebene und in der Steiermark eine neue Dienstleistung im Rahmen der Mobilen Pflege- und Betreuungsdienste konzipiert. Diese wurde ‚Alltagsbegleitung‘ genannt und in den Bezirken Voitsberg und Deutschlandsberg als Pilotprojekt umgesetzt.“

Heinz Reiser war von Anfang an als Alltagsbegleiter dabei. Seit September 2017 hat er älteren und pflegebedürftigen Menschen mehrere Stunden am Tag geholfen und sie begleitet. Durch sein Engagement wurde der sozialen Isolation dieser Menschen vorgebeugt. Während Alltagsbegleiter:innen vor Ort sind, erhalten pflegende Angehörige sowohl kurzfristige Entlastung, z. B. bei Krankheit, als auch langfristige Unterstützung, um ihren privaten oder beruflichen Verpflichtungen nachgehen zu können. Heinz Reiser: „Ich bin überzeugt, dass die Alltagsbegleitung mit der stundenweisen Anwesenheit einer Betreuungsperson den Lückenschluss zur ‚klassischen‘ Hauskrankenpflege und der 24-Stunden-Betreuung ermöglicht. Ich bin dankbar, dass ich durch diese Aktion eine sinnvolle Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt gefunden habe, die ich immerhin sieben Jahre ausüben konnte.“

Camilla Trampusch, Einsatzleiterin Mobile Dienste Voitsberg, hat nachgerechnet: „Heinz Reiser hat in seinen sieben Jahren unglaubliche 7.770 Stunden in der Alltagsbegleitung erbracht. Wir bedanken uns sehr herzlich für seine ausgezeichnete Mitarbeit und wünschen ihm alles Gute und vor allem Gesundheit für seinen (Un-)Ruhestand!“

16. April 2024

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